Diesmal noch ein bißchen anderer Fokus, aber auch interessant zwei Teams parallel zu sehen…
Die erste mit den Panthers kann ich sehr empfehlen noch
Auch interessant finde ich übrigens den Öffentlichkeitsumgang während der Vorbereitung. Trainer mit fast täglichen PKs, QBs wöchentlich, und jeder einzelne Spieler darf sich mal vorstellen und man bekommt einen Eindruck von den Typen die da überhaupt für „meinen“ Verein auflaufen
Stimmt, die haben ein ganz anderes Verständnis für ihre Sportart, den Mitspielern und dem Verein. Mir fiel die Verbissenheit auf, mit der alle täglich gearbeitet haben… Am Schluss ist es natürlich nicht so lustig, wenn man zum Gespräch gebeten wird und einem die Entlassung mitgeteilt wird.
Esume zeigt in seinem Buch auch die Brutalität auf, die im Grund als Normalität empfunden wird. Die Härte sollte auch beim HSV Einzug halten.
Man kann das Engagement nicht ganz auf die mittelständischen Kids, die hierzulande in die NLZs einziehen vergleichen. Stichwort ist halt „Life Changing Money“…und das gilt dann eben nicht für den Spieler persönlich, sondern bezieht immer Familie und Umfeld mit ein. Die durchschnittliche Verweildauer in der NFL ist unter 3 Jahren (!), und ein gutes Teil deines Geldes wirst du danach dafür aufwenden müssen deine Gesundheit wieder herzustellen. Aber im Allgemeinen ist es halt schon eine ganz andere Bereitschaft loyal zu dem zu stehen, der dir diese Chancen ermöglicht und wirklich alles rein zu werfen…auch wenn du bei einer absoluten Katastrophen Franchise landest.
Die ganze Leistungskultur ist da eben komplett anders - im Guten wie im Schlechten.
Aber wenn ich DT richtig verstehe, und was ich über ihn gehört habe, geht es ihm in seiner Arbeit auch viel darum so eine (im minimalen vergleichbaren) Identifikationskultur zu schaffen. Da muss es vielleicht auch nicht immer der technisch beste Spieler sein, aber der, der auf seiner Position am Meisten investiert.
Letztlich zeigt sich der Leistungsgedanke schon im Trainer- und Betreuerstab, was natürlich auch eine Frage des Budgets ist, hier hat man ganz andere Summen zur Verfügung (also Herr Kühne, öffnen sie das Portemonnaie ).
Ohne dem Ganzen zuviel Bedeutung beimessen zu wollen, weil sicher am Ende des Tages andere Faktoren (sportlicher Erfolg) entscheidender sind, ABER, so mein unmaßgeblicher Eindruck bisher:
DT hebt sich bei den PK sehr sehr wohltuend von seinem Amtsvorgänger, Vereinsgärtner HecKing, ab. Wo bei DH von oben herab selbstgefällige Phrasen gedroschen wurden („Ich lag in allen meinen Prognosen zum HSV 100% richtig.“ „Am Ende werden wir was zu feiern haben!“ „Durch das Pokalaus haben wir im Frühjahr mehr Körner…), herrscht bei DT eine klare, sachliche aber auch emphatische Ansprache.
PK mit HecKing waren oft nur mit starkem Fremdschamgefühl zu ertragen, da jeder Satz der selbstverliebten Labertasche, eine unglaubliche Arroganz versprühte. Dagegen ist DT ein wirklich guter Kommunikator.
Korrokt. Und die technischen Probleme während der Pressekonferenz könnte man wie ein Aufbäumen gegen die Einführung jeglicher Leistungskultur interpretieren. Die Wohlfühloase hat gezeigt, dass sie noch lange nicht ausgemerzt ist und mal kurz mit ihren Komfortzonen gelockt. Qualitätskontrolle und -sicherung sind immer noch Fremdworte beim HSV. Und schon Tuchel wusste, dass er mehr als nur Trainer sein sollte. Man kann Thioune also nur weiterhin kräftig die Daumen drücken, dass der HSV-Virus es nicht schaffen wird, ihn zu infizieren. Weiter so!
Gibt es diesen Virus wirklich oder unterliegen wir letztlich nur einer Einbildung? Als Spieler will man Erfolg haben und darum stehe ich dem Begriff „Wohlfühloase“ schon skeptisch gegenüber. Zwar nicht grundsätzlich, so z.B. bei dem Gehalt von Bobby Wood, bei ihm könnte der Begriff passen, wobei keiner weiß, was wirklich in seiner Psyche vor sich geht.
Sagte ich ja auch, wenn die Ergebnisse nicht stimmen, ist alles andere Killefitz.
Trotzdem finde ich es erwähnenswert, dass ein unbeschriebenes Trainerblatt wie DT in Punkto Außendarstellung einen alteingesessenen Trainerfuchs wie DH, so dermaßen übertrumpfen kann…
Wie jeder HSV-Interessierte weiß, ist der Begriff Wohlfühloase ein Versuch, die Zustände beim HSV zu beschreiben, insbesondere den Umstand, dass fast alle Spieler hier grundsätzlich schlechter wurden. Die bekannten Komfortzonen der Vergangenheit haben erheblich dazu beigetragen, aber Thioune scheint STAND JETZT ein Übungsleiter zu sein, der diese Komfortzonen abschaffen will und eine Leistungskultur einführen möchte. Leider gibt es immer noch unendlich viele Faktoren, woran auch er scheitern könnte. Ich empfehle dazu den Kommentar von Horizons im aktuellen Blog:
Wackling wacklig mein infantiler Freund. Es gibt durchaus mehr Gründe, die zu einem Leistungsabfall führen können. Nicht nur durch nachlassenden Druck, sondern auch aus überhöhtem Druck. Oder zumindest, wenn er als solcher wahrgenommen wird.
Die Wohlfühloase mag punktuell für gewisse Leistungskurven passend sein, aber sicher nicht für die Gesamtentwicklung. Der HSV ist in den letzten 10 Jahren in der Bundesliga kein Einzelfall gewesen mit problematischen Etatgrößen. Aber die spezifische Entwicklung hat nur er so durchgemacht.
Es gibt nicht DIE Leistungskultur. Sondern es braucht EINE Leistungskultur und um die zu ermöglichen, braucht es den individuell passenden Ansatz. Daniel Thione scheint eine völlig andere Analyse als du zu haben, auch wenn du glaubst, dass ihr von den selben Dingen redet. Beispielsweise Aaron Hunt. Da sagte Thioune, dass sich einige Spieler hinter ihm versteckt hätten, und einen Zusammenhang zu Leibold scheint er da angedeutet zu haben.
Du gehst in deinem verwitterten Weltbild davon aus, dass Hunt der böse alte Sack ist, der alle jungen Spieler malträtiert und sie an ihrer Leistung hindert. Vielleicht waren die jungen Spieler aus Gründen einfach noch nicht reif genug und haben sich einfach hinter dem alten bösen Sack versteckt?
Dass Thioune das Training nicht über Komfortzonen gestaltet war von Anfang an klar. Aber das würde von sich sowieso kein Trainer behaupten.
Nur weil hier einige User ständig etwas von der Wohlfühloase faseln, muss es die nicht zwangsläufig auch geben. Warum ein Spieler schlechter wird, dies kann unterschiedliche Gründe haben. Ein Spieler will Erfolg haben und sich nicht in eine Hängematte legen, denn ohne Ehrgeiz hätte er es nicht bis in den Profibereich geschafft und sich dort auch behaupten können.
Man hat also keine Elfmeter trainiert, weil man das Spiel in 90 Minuten abwickeln möchte. Wahrscheinlich war die Zeit knapp und man musste sich schon um diese anderen lästigen Standards kümmern. Sorry, aber da bin ich raus.
Hinfahren! Hinlangen! Hinlegen!
Kann man so ankündigen. Aber dann MUSS es auch klappen.
Das Gejammer wegen der kurzen Regenerationszeit halte ich allerdings für Satire.