„Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.“ Mit diesem falsch zugewiesenen Zitat (es war Luther, nicht Goethe) krönte der geistesgestörte Kommentator Dahlmann seine unterirdische Leistung und traf damit trotzdem den Nagel auf den Kopf. Was für ein trauriger Grottenkick beider Mannschaften.
Aus Sicht des HSV durchaus als Revanche für das 1:5 zu betrachten und natürlich drei Punkte im Sack. Erschreckend jedoch, wie wenig Thioune seine eigenen Spieler kapiert und nach welchen Leistungsindikatoren er die Mannschaft zusammenstellt, ganz zu schweigen von seinen vogelwilden Taktiken, die auch einem Zufallsgenerator entsprungen sein könnten. Die anhaltende Weigerung des Übungsleiters, Spieler im Training endlich mal zu verbessern und die Mannschaft langsam mal zu entwickeln, hinterlässt weiterhin unübersehbare Spuren.
Aber es scheint fast so, als würde sich diese Ansammlung von Söldnern und Jungmillionären auch ohne Übungsleiter irgendwie zum Aufstieg durchrumpeln können. Nicht, weil einige von ihnen immer wieder mal nach dem Rotationsprinzip eine akzeptable Leistung abrufen und das für diese kuriose zweite Liga dann offensichtlich reicht, sondern weil sich ein Fußballgott dazu bequemt hat, auf der Erde zu verweilen und an der Fußball-Olympiade der Senioren teilzunehmen und dort außer Konkurrenz nach Belieben zu knipsen. Mir soll’s recht sein, wenn das bis zum Saisonende funktioniert, aber wenn Terodde mal länger ausfällt, ist der HSV im Arsch.
Mit diesen beiden Siegen ist Thioune seinem Wunsch deutlich nähergekommen, „zu Weihnachten unter dem Weihnachtsbaum liegen zu können“ und insofern wird alles seinen üblichen Gang gehen. Man wird als Tabellenführer in die Winterpause gehen, in der Zeit kaum trainieren, erst recht kein spontanes Trainingslager absolvieren und dann mit dem üblichen Arroganzanfall im neuen Jahr wieder schön verkacken. Dann wird man sich fangen und sein Potential abrufen und einfach nur hoffen, dass man am Ende was zu feiern hat…
Kann man so machen, muss man aber nicht. In Anbetracht des zweimaligen Scheiterns und lächerlichen Abschenkens der Aufstiegsambitionen würde ich mich deutlich wohler fühlen, wenn man beim HSV endlich auf den nachhaltigen Aufbau einer Hochleistungskultur setzen würde. Davon ist der ganze Verein weiterhin meilenweit entfernt. In diesem Sinne… viel Vergnügen beim Weiterrumpeln, meine Welt ist das nicht.