Vor dem Saisonstart waren nahezu alle von der Personalie Trainer Hecking angetan und trauten ihm unisono den Aufstieg zu. Einige der Fachleute erkannten schnell ein attraktives Spielsystem, welches auch dem Zuschauer nicht nur wegen der erhofften Siege gefiel. Neben Stuttgart sah so mancher schon den HSV wieder in der 1.Liga.
Was viele bei aller Euphorie vergaßen, ist die mangelhafte Zusammenstellung bzw. die Ergänzung des Kaders. Es fehlte der eigentliche Kopf und Führungsspieler, der in kritischen Situation die Mannschaft führen konnte und durch sein Auftreten Selbstbewusstsein vermittelte. In der Abwehr sah es trotz der anfangs wenigen Gegentore auch nicht unbedingt nach Stabilität aus, zumal kein Torhüter im Tor stand, der durch seine Leistung auf der Linie und der Strafraumbeherrschung ein Spiel gewinnen konnte und so der Abwehr Rückhalt gab. Von der technischen Fertigkeit imponierte mir anfänglich nur Fein, obwohl noch jung an Jahren, er aber über ein ausgeprägtes Spielverständnis verfügte (warum er dies in der Rückrunde nicht mehr zeigte, wird wohl sein Geheimnis bleiben). Auffällig war auch die fehlende Geschwindigkeit der meisten Spieler und damit meine ich auch die Gedankenschnelligkeit.
Eigentlich haperte es in allen Mannschaftsteilen an Spielern, die den Anspruch eines Spielers für ein Spitzenteam gerecht wurden. Natürlich stellt sich auch die Frage des oder der Schuldigen, angefangen beim Trainer bis hin zum Sportvorstand Boldt, der bei der Verpflichtung neuer Spieler kein glückliches Händchen hatte.