Den meisten von den Typen ist doch scheißegal ob wir aufsteigen … oder nicht … so wie die sich bewegen / was die abliefern …
Hier mal ein Zitat eines Fan`s ( Thomas Tippner )
Ich bin sprachlos, erschrocken, verliere den Glauben. Es ist nicht zu fassen, wie oft der HSV seine Chancen dieses Jahr schon hat liegen lassen, um den großen Punch zu landen.
Da sehe ich immer wieder eine Mannschaft auflaufen, von der ich annehme, dass sie richtig gut Fußball spielen kann. Von der ich hoffe, dass sie verstanden hat, worum es eigentlich geht.
Da denke ich 57 Minuten lang, dass es etwas werden könnte mit einem Sieg gegen Osnabrück, bevor der Ball wieder mal im eigenen Netz landet und die Stimmung auf dem Sofa ins Bodenlose sinkt.
HSV-Fans kennen das Pochen im Hinterkopf
Es ist das ewige Leid eines HSV-Fans: Mitansehen zu müssen, wie die Mannschaft sich Woche für Woche um den eigenen Lohn bringt. Da ist kein komfortabler Vorsprung auf Rang 3 in der Tabelle zu sehen, sondern ein schmelzendes Punktekonto auf keinem Aufstiegsplatz.
Plötzlich beginnt da wieder das leise Pochen im Hinterkopf, die leise Stimme, die sich meldet, und besorgt meint: „Die versagen, sie schaffen es nicht. Warum sollte es ihnen diesmal gelingen? Sie enttäuschen uns seit zehn Jahren. Sie schaffen es auch diesmal nicht. Sie versagen, sie verlieren, sie scheitern auf jeden Fall.“
Heidenheim zeigt dem HSV, wie es auch gehen kann
Ich versuche mir die ganze Saison über schon selbst Mut zu machen. Immer wieder sage ich mir, dass die Jungs das packen, dass sie wissen, worum es geht. Nur um dann wieder vor Augen geführt zu bekommen, wie tief der Fall des HSV wirklich enden kann.
Und jetzt sind sie dabei in die Provinz zu fahren, um ein Bein gestellt zu bekommen. So bescheiden Heidenheim auch ist, so freundlich und nett sich Fans und Vorstand präsentieren, ich bekomme als HSVer zu sehen, wie es auch gehen kann.
In Heidenheim droht dem HSV kein Stolpern - sondern ein Beinbruch
Ohne große Träume, mit realistischen Zielen und einem langsamen, stetigen Aufbau wird beim nächsten Gegner der Erfolg erarbeitet. Hier werden keine Millionen in die Hand genommen, um geeignete Spieler zu finden. Niemand macht öffentlichen Druck.
Eine heile Welt, wenn man so will, die dem einst so stolzen und erfolgsverwöhnten HSV deutlich macht, wo er gelandet ist und wo er böse stolpern und sich das Bein brechen kann.
Sollte der HSV die Chance verspielen, sich vorzeitig für das Relegationsspiel zu qualifizieren, droht dem einstigen Dino der Bundesliga eine schwarze Zukunft. Ich werde mich, wohl oder übel, von dem Gedanken verabschieden müssen, in kurzer Zeit zurück in die Bundesliga zurückzukommen.
Triste Zukunft in der 2. Liga droht
Spiele gegen die Bayern, Dortmund oder Frankfurt wird es vielleicht sehr, sehr lange nicht mehr geben. Wir sollten eher Richtung Bochum, Kaiserslautern oder Nürnberg schauen, um uns daran zu gewöhnen, wie der triste und steinige Weg in der 2. Bundesliga auch aussehen kann - und wo er hinzuführen droht.
Aber! Bei allen Zweifeln, bei allen ausstehenden Ängsten und allen düsteren Zukunftsvisionen ist da doch noch immer die Hoffnung, dass der HSV den Kopf hochnimmt und ihm die Angst nicht zu sehr in die Knochen fährt.
Dazu kommt, dass es mich erstaunt, wie viele Menschen wirklich noch immer so sehr am HSV hängen. Wie sie beten und bangen, wie sie hoffen und ihren Mut nicht verlieren. Dass sie felsenfest davon überzeugt sind, dass es eine gute, eine schöne, eine in bunten Farben gemalte Zukunft für ihr Team geben wird.
HSV-Fans tragen Narben mit Stolz
Das ist es, was den HSV von vielen anderen Vereinen unterscheidet. Was ihn zu dem macht, was er ist. Hier wird gelitten und sich gequält. Trotz der vielen Niederlagen, großen Enttäuschungen und beraubten Hoffnungen tragen wir Fans des HSV die Narben mit Stolz.
Wir verteidigen die Mannschaft gegen die Medien ebenso, wie gegen frustrierte Fans aus unserer eigenen Mitte. Wir stehen hinter der Mannschaft und sprechen den Spielern unentwegt Mut zu.
Allein deshalb wünsche ich mir, dass in Heidenheim alles gut ausgehen wird. Dass der HSV gewinnt und am Ende nicht wieder leer dasteht und ich mir eingestehen muss: Ich bin sprachlos, erschrocken, verliere den Glauben.